Wissenschaft kann Wunschträume erfüllen und Alpträume erschaffen. Wissenschaft hat Folgelasten und ist moralisch nicht neutral. Gleichzeitig ist sie in einer funktional gegliederten Gesellschaft Vorbild für ein Leben, welches Erkenntnis und intellektueller Kreativität gewidmet ist. Was folgt daraus für die Forschungspraxis? In diesem Vortrag werde ich Forschung im Spannungsfeld von Wissbegierde, gesellschaftlichem Nutzen und Verantwortung diskutieren und ausloten, welche Dimensionen Forschungsethik heute hat. Ich werde dabei insbesondere auf Wissenschaftlichkeit, das Selbstverständnis Forschender, die Bedeutung politischer und rechtlicher Rahmenbedingungen sowie datenethische Fragen eingehen. Abschließend werde ich einige Grundzüge einer verantwortlichen Forschungspraxis skizzieren.
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Science can fulfill wishful dreams and create nightmares. Science has consequential burdens and is not morally neutral. At the same time, in a functionally structured society, it is a model for a life dedicated to knowledge and intellectual creativity. What does this imply for research practice? In this talk, I will discuss research in the tension between inquisitiveness, social utility, and responsibility, and explore what dimensions research ethics has today. In particular, I will address scientificity, the self-image of researchers, the importance of political and legal frameworks, and data ethics issues. Finally, I will outline some basic features of responsible research practice.